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#litteraturnorge 2017 – norwegische Literatur live erleben

So viele spannende Veranstaltungen rund um norwegische Literatur stehen im nächsten Jahr auf meiner Reisewunschliste. Hier gebe ich einen Überblick über meine bisherigen Recherchen (letztes Update: 12.09.2016):

BookCrossing Convention Oslo

bookcrossing-logo2_side_1Wann: 21.-23. April 2017
Wo: Oslo

Was: Einmal im Jahr – an einem Wochenende im April – kommen BookCrosser aus der ganzen Welt zusammen – welch schöner Zufall, dass dieses Treffen nächstes Jahr ausgerechnet in Oslo stattfindet!

Eine großartige Gelegenheit für mich, endlich einmal andere kennen zu lernen, die ihre Bücher über die Plattform bookcrossing.com tauschen oder auf diese Weise ihre Bücher an öffentlichen Orten in die freie Wildbahn entlassen, um gebannt darauf zu warten, von der Finderin eine Nachricht zu bekommen und online nachzuverfolgen, wohin das Buch reist.

Es gibt viele spannende Aktionen bei einer solchen Convention, vom Büchertisch mit hunderten von Büchern zum Mitnehmen bis hin zu Autorenlesungen. Und da vor allem norwegische BookCrosser da sein werden und norwegische Autorenlesungen stattfinden, läuft das Ganze für mich unter #litteraturnorge 2017.

Website: bcoslo.wordpress.com

Norsk litteraturfestival, Sigrid Undset-dagene

litteraturfestivalWann: 30. Mai – 4. Juni 2017
Wo: Lillehammer

Was: Seit 1995 in Lillehammer – mit Lesungen, Diskussionsrunden, Ehrungen, Wettbewerben – Events jeglicher Art rund um norwegische und internationale Literatur!  Das größte Literaturfestival des Nordens, bei dem ich im nächsten Jahr wirklich gern dabei wäre, zumal ich Lillehammer noch nicht kenne!

Website: litteraturfestival.no

Reginadagan

reginedaganWann: 28.-30. Juli (voraussichtlich, Termin steht noch nicht fest)
Wo: Bø (Vesterålen)

Was: Zu Ehren der norwegischen Schriftstellerin Regine Normann (1867-1939), die in Bø geboren ist und sich Vesterålen immer sehr verbunden fühlte, finden diese Reginetage statt. Im Mittelpunkt stehen ihre Märchen und Sagen, mit denen sie in Norwegen sehr bekannt ist – sie gilt als H.-C. Andersen Norwegens, ihre Märchen sind Unterrichtsstoff in der norwegischen Grundschule.

Mich fasziniert insbesondere ihr Frühwerk – Romane mit sozialkritischem Unterton – sowie das bewegte Leben der Autorin, der es als erste Frau aus Nordnorwegen gelang, schriftstellerische Erfolge von nationaler Bedeutung zu feiern. (Mehr Infos gibt es auf der Website der Literaturwissenschaftlerin und Historikerin Liv Helene Willumsen, die intensiv zu Regine Normann geforscht hat.)

Fester Programmpunkt der Reginadagan sind Wanderungen zur und Lesungen in der Sinahula, einer Höhle in der Nähe von Eidet (Vesterålen), in der Regine Normann in den Jahren ihrer ersten Ehe heimlich geschrieben und ihre Werke vor ihrem Ehemann versteckt hat.

Website: reginedagan.no

Bokbloggerprisen

bjornsonfestivalen-logoWann: ein Wochenende ca. Mitte September (Termin steht noch nicht fest)
Wo: Oslo

Was: Gerade wurde in Norwegen der Buchbloggerpreis 2015 vergeben, schon in wenigen Monaten, ab 1. Januar 2017, geht es in die nächste Runde – und ich will versuchen, mich bis dahin als Buchbloggerin zur aktiven Teilnahme an den Nominierungen und Abstimmungen zu qualifizieren.

Der Bokbloggerprisen ist in Norwegen sehr anerkannt und erfährt auch in den klassischen Medien und seitens der etablierten Verlage große Aufmerksamkeit.

Zusammen mit der preisverleihung findet nämlich auch das jährliche Buchbloggertreffen statt, bei dem ich gern dabei wäre. Zurzeit stelle ich übrigens eine Blogroll meiner liebsten norwegischen Buchblogger/innen zusammen, die ich Euch in Kürze vorstellen kann.

Website: norskebokbloggere.wordpress.com

Göteborg Buchmesse

Wann: Wochenende Ende September (Termin steht noch nicht fest)
Wo: Göteborg (Schweden)

Was: Seit 1985 findet die jährliche Buchmesse in Göteborg statt – mit mittlerweile über 800 Ausstellern und 100.000 Besucher/innen. Warum ich überhaupt auf diese Messe aufmerksam wurde? Weil ich versuchte, in diesem Jahr zu dem Termin ein Hotelzimmer in Göteborg zu buchen und mich wunderte, warum ganz Göteborg ausgebucht ist… Dieses Jahr reise ich also nicht über Göteborg nach Olso, dafür plane ich fürs nächste Jahr einen Messebesuch ein und buche rechtzeitig!

Website: bokmassan.se

Ordkalotten

ordkalotten_logoWann: Eine Woche im September oder Oktober (Termin steht noch nicht fest)
Wo: Tromsø

Was: Seit dem Jahr 2000 findet im September oder Oktober das Ordkalotten – Tromsø internasjonale litteraturfestival statt. Ein besonderes Augenmerk legt das Festival auf die Dreisprachischgeit des Nordens (norwegisch, samisch und kvenisch) und bezieht auch die Nachbarländer Schweden, Finnland, Russland, Island und Kanada mit ein.

In diesem Jahr verpasse ich das Literaturfestival leider knapp, weil ich bis Ende Oktober in Oslo weile und erst im November wieder nach Tromsø reise – aber nächstes Jahr bin ich dabei!

Website: ordkalotten.wordpress.com/

Nordische Literaturtage

nordische-literaturtage-logoWann: ein Wochenende Ende November (Termin steht noch nicht fest)
Wo: Hamburg

Was: Alle zwei Jahre wird im Hamburger Literaturhaus dänisch, finnisch, isländisch, norwegisch und schwedisch gesprochen. Seit 1986 gibt es die Nordischen Literaturtage in Hamburg, im nächsten Jahr bereits zum 16. Mal. Im Mittelpunkt steht ausgewählte Gegenwartsliteratur aus dem Norden, eingeladen werden Schriftsteller/innen aus allen fünf skandinavischen Ländern. Das Festival findet in Kooperation mit den Konsulaten der nordischen Länder und der Kulturbehörde Hamurg statt.

Website: literaturhaus-hamburg.de/content/nordische-literaturtage

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Ein Überblick über alle Literaturfestivals in Norwegen findet sich auf litteraturfestival.no/en/the-festival/norwegian-literature-festivals

Welche Veranstaltungen rund um Literatur aus Norwegen könnt Ihr mir persönlich empfehlen? Ich freue mich auf einen Hinweis per Kommentar!

Gartenkultur in Tromsø und Urban Gardening am 69. Breitengrad

En flere hundre år gammel hagetradisjon i et barsk klima – og samtidig høyaktuell.

Nur in drei Monaten im Jahr liegt die Durchschnittstemperatur in Tromsø über 10 Grad Celsius. Was soll denn da gedeihen? So einiges! Man muss im Garten halt ein bisschen nachhelfen, wie es beispielsweise Charlotte tut. Sie lässt im Mai den halben Meter Schnee nicht einfach liegen, sondern sorgt für freie Flächen, um Frühbeete zu bepflanzen. Nach jahrelangem Experimentieren weiß sie, in welchem Winkel gesäht und gesetzt der kalte Wind gnädig mit den zarten Pflänzlein umgeht.

Und Charlotte ist nicht allein. In der Facebook-Gruppe „Hage i Tromsø“ tauschen sind über 900 Mitglieder über ihre Erfolge und Misserfolge beim Gärtnern am 69. Breitengrad aus. Hier werden untereinander nicht nur Fragen beantwortet, sondern auch Setzlinge und Ableger weitergegeben, Fotos von Prachtexemplaren – ob Rosen oder Brokkoli – gebührend bewundert.

hager-mot-nordIn welcher Tradition die heutigen KleingärtnerInnen in Nordnorwegen stehen, erfahren historisch Interessierte aus einem ganz besonderen Buch, welches die 300-jährige Geschichte des Gärtnerns in Nordnorwegen beleuchtet: „Hagen mot Nord“, 2015 herausgegeben von drei WissenschaftlerInnen der Universitetet i Tromsø:

„Samlet gir artiklene et mangfoldig bilde av hagekunsten i den nordlige delen av landet og den menneskelige skaperkraften som utløses når internasjonale perspektiver møter lokale tradisjoner og naturvilkår. Her er fortellinger og bilder fra en lang rekke steder.“ (Orkano Akademisk Forlag)

dyrktromso.no
dyrktromso.no

Ein ganz besonderes Projekt aktueller urbaner Gartenkultur ist „Dyrk Tromsø“. Mitten in der Stadt haben Ingvill Fossheim und Berit Steenstrup im vergangenen Jahr (2015) ein kleines Areal – Rambergan & St. Hanshaugen – zum Community Garden erklärt und mit viel Engagement, Unterstützung der Stadt und helfenden Händen der StadtbewohnerInnen in 40 Pflanzkästen Gemüse, Beeren und Kräuter angebaut:

„Hagene føyer seg inn i en stor bevegelse av lignende prosjekter som eksisterer i byer over hele verden. Dette er urban agriculture med en nordnorsk vri.“ (dyrktromso.no)

Auf dem Gelände Rambergan & St. Hanshaugen soll, so sieht die Stadptlanung es vor, eine Parkanlage entstehen. Dieses Urban-Gardening-Projekt ist also eigentlich eine temporäre Angelegenheit – oder etwa doch nicht? Dieses Jahr ging es bereits in die zweite Saison, und auf der Projekt-Website sind aktuelle Bider zu sehen. (Weiß jemand, wie es nächstes Jahr weitergeht? Ich schreib denen mal ne E-Mail und berichte hier, wenn ich eine Antwort habe. 😉 )

Was die Natur 344 Kilometer nördlich des Polarkreises sonst noch hervorzubringen vermag, lässt sich natürlich bei einem Spaziergang im Arktisch-Alpinen Botanischen Garten Tromsø bewundern. Das Areal ist jederzeit zugänglich, ohne Zaun und Tor, und wirklich weitläufig  – und bietet obendrein einen wunderbaren Blick auf die Tromsø umgebenden Berge.

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Ich war genau vor einem Jahr – im August 2015 – dort und hab Euch ein paar Blüten-Bilder mitgebracht.

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Blauer Scheinmohn (Meconopsis ’Lingholm’) aus dem Himalaya – der ist fast schon so was wie das Aushängeschild des Botanischen Gartens in Tromsø.
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Gentiana hexaphylla – ein Enzian …
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… und noch ein Enzian.

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Den ganzen November in Tromsø? Unbedingt, weil…

Den November (mindestens den November…) werde ich 344 Kilometer nördlich vom Polarkreis verbringen – und zwar in Tromsø. Warum? Es gibt soooo viele tolle Gründe, genau zu der Zeit an diesem Ort zu sein. Und zwar:

Det viktigste på norsk: Fra begynnelsen av November finner dere meg i Tromsø - med mange prosjekter: Jeg vill prøve urban sketching i mørketiden, feire verdens nordligste pridefestival, oppleve Kari Bremnes live at The Edge og treffe folk på strikkekafé i folkebiblioteket og andre steder som jeg må ennå finne ut... Har dere noen anbefalinger?

1. Urban Sketching im Alltag der Polarnacht

Von 6,5  Stunden Tageslicht auf Null in unter 28 Tagen – wow! Am 1. November geht die Sonne in Tromsø um 8.13 Uhr auf und um 14.43 Uhr unter. Das sind also immerhin noch 6,5 Stunden Tageslicht, doch dann geht alles ganz schnell: Zwei Wochen später sind es nur noch 4 Stunden und am 26. November geht die Sonne in Tromsø ein letztes Mal um 11.04 Uhr auf und um 11.57 Uhr unter – das nächste Mal dann erst wieder Mitte Januar… (Zum Vergleich: In Hamburg verringert sich die Spanne zwischen Sonnenauf- und -untergang im November gerade einmal um 1,5 Stunden – von 9,5 auf 8 Stunden).

Ich freue mich auf Slow Travel, aufs Verweilen und aufs Eintauchen in einen Prozess der allmählichen Verdunkelung – mal schaun, was das mit mir und vor allem mit meinen Urban-Sketching-Versuchen macht… Die Zeichnung unten ist noch von einem Foto inspiriert, im November geht’s dann mit dem Skizzenblock auf die Straße.

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Storgata in Tromsø (eigene Zeichnung nach einem Foto)

Ich bin gespannt, ob ich auf andere Urban Sketchers in Tromsø stoße. Die Community scheint sich dort so langsam zu finden, ein erstes Treffen fand wohl im Juni statt.

Und die Plarlichter? Ja, da sag ich nichtnein, wenn ich sie zu sehen bekommen, doch seit ich Geoff Dyer gelesen habe, bin ich mit solch flüchtigen Reosezielen vorsichtig geworden… 😉 Mich intereesiert viel mehr der Alltag der Polarnacht.

2. Das einwöchige Festival „Tromsø Arctic Pride“

Ist es denn zu fassen! Die TromsøerInnen feiern ihren Christopher Street Day im Winter! Und beanspruchen damit einen weiteren „Nordlichste-XY-der-Welt“-Rekord für sich.

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Pride Parade in Tromsø im November 2015

2015 hatte die Pride Parade in Tromsø Premiere (queer.de berichtete), die VeranstalterInnen zählten stolze 320 TeilnehmerInnen  (siehe Foto).

In diesem Jahr gibt es gleich eine ganze Woche lang Programm, und zwar vom 7. bis zum 13. November 2016. Und die Facebook-Seite hat jetzt schon über tausend Fans…

3. Kari Bremnes, Strikkekafé og mer

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Kari Bremnes singt (eigene Zeichnung)

Einmal habe ich Kari Bremnes in Hamburg bereits live erlebt. Als ich jetzt mit meiner Reiseplanung begann, konnte ich mein Glück kaum fassen, dass es für ihr Zusatzkonzert in Tromsø noch Karten gab. Die norwegische Sängerin ist auf den Lofoten geboren und groß geworden, ihre Herbsttour durch Nord-Norwegen ist also ein Heimspiel.

Außerdem freue mich darauf, in der Folkebiblioteket an den wöchentlichen Treffen im Strikkekafé (Strick-Café) teilzunehmen. Gemeinsam stricken und dabei von einem Kollegen der Bücherei etwas vorgelesen bekommen – welch wunderbare Idee, um eine Stadtbibliothek als sozialen Treffpunkt zu nutzen! Als leidenschaftliche Sockenstrickerin bin ich sehr gespannt darauf, auf diese Weise Anschluss in einer fremden Stadt zu bekommen.

Und ich hoffe, dass die Folkekjøkken in der Zeit, in der ich vor Ort bin, ein öffentliches Essen aus geretteten Lebensmitteln zubereitet. Außerdem bin ich gespannt, wie sich die weitere Nutzung des seit kurzem leerstehenden Bykiosk im Viertel Skansen entwickelt. (Mit der Bymisjion stehe ich im E-Mailkontakt, ob nicht ein öffentlicher Bücherschrank mit Bookcrossing-Zone oder gar ein kleiner Umsonst-Laden dort Einzug halten könnte.)

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Habt Ihr noch  Tipps für meinen November in Tromsø? Ich ergänze die gern auf meiner Liste. Und natürlich gibt es dann hier im Blog ab Anfang November auch eine Live-Berichterstattung aus der nördlichsten Stadt der Welt.

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